Wissenschaftler: Klimawandel hat drastische Folgen – Kommunalpolitiker: Meßdorfer Feld soll erhalten bleiben

Die Hitze des Sommerabends brütete im Saal des Hardtberger Kulturzentrums, vor allem unter dem Mundschutz, den die Anwesenden wegen der Corona-Bestimmungen trugen. Bei der Veranstaltung der BI am 14.08.2020 diskutierten Vertreter der sieben im Stadtrat vertretenen Parteien mit mehr als 40 anwesenden Gästen. Zahlreichen weiteren Interessierten hatte die Bürgerinitiative leider eine Absage erteilen müssen, da die Zahl der Teilnehmer/innen aufgrund der Coronaschutzverordnung begrenzt werde musste. Die Veranstaltung wurde jedoch gefilmt, ab Ende August ist auf unserer Homepage eine Dokumentation des Abends zu sehen.

Die Hitze werde künftig noch zunehmen, prognostizierte Dr. Karsten Brandt, Wetterexperte von Radio Bonn-Rhein-Sieg und Geschäftsführer der Donnerwetter.de GmbH. Er untermauerte dies mit Messdaten aus Bonn zu Temperaturen und Trockenheit. Er appellierte an Politik und Stadtverwaltung, einen Aufbruch zu wagen, z.B. mit einem Solardachkataster und einem „Baumdach über Bonn“. Das Meßdorfer Feld sei auch in den Randbereichen als Frischluftschneise unverzichtbar.

Vortrag von Dr. Karsten Brandt

An den Impulsvortrag von Dr. Brandt schloss sich eine kommunalpolitische Diskussionsrunde an. Es diskutierten: Enno Schaumburg (CDU), Dr. Stephan Eickschen (SPD), Brigitta Poppe-Reiners (GRÜNE), Johannes Schott (BBB), Frank Thomas (FDP), Hanno von Raußendorf (LINKE), Michael Wisniewski (Piraten). Moderiert wurde die Veranstaltung von Jörg Thiemann-Linden, Stadt- und Verkehrsplaner, Dipl.-Geograph.

Die Rolle des Meßdorfer Feldes für den Klimaschutz und die Eindämmung der Klimafolgen sowie für die Biodiversität wurde von allen Politikern betont. Auch künftig werde das Meßdorfer Feld im Wesentlichen so aussehen wie heute, darin waren sich die anwesenden Politiker scheinbar einig. Was allerdings zum Meßdorfer Feld gehört, war ebenso umstritten wie die Zukunft des „Zweiten Bauabschnitts Am Bruch“ und der „Alten Stadtgärtnerei“.

Während die CDU eine Realisierung des 2. Bauabschnitts in Duisdorf für die Zukunft denkbar hält und die FDP diese befürwortet, schlossen die Vertreterin von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Vertreter von SPD, BBB, Die Linke und Piratenpartei eine Bebauung auch an den Rändern des Meßdorfer Feldes explizit aus und konnten sich mehrheitlich vorstellen, das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei als ökolgisches Zentrum zu nutzen.